90 Jahre "Barmer Theologische Erklärung"
Widerstandszeugnis mit Frankfurter Wurzeln
Wer schon einmal die Ordination einer Pfarrerin oder eines Pfarrers miterlebt oder sich mit dem kirchlichen Widerstand gegen den Nationalsozialismus befasst hat, dem ist sie zumindest ein Begriff: die Barmer Theologische Erklärung.
Vor 90 Jahren wurde sie im gleichnamigen Wuppertaler Stadtteil von der Bekenntnissynode der Bekennenden Kirche verabschiedet und richtete sich gegen das Kirchenregime der so genannten „Deutschen Christen“ im Nazi-Deutschland. Noch heute ist sie ein so wegweisendes Lehr- und Glaubenszeugnis der Evangelischen Kirche, dass Amtsträger*innen bei ihrer Ordination oder Einführung darauf verpflichtet werden.
Was viele nicht wissen...
Verabschiedet wurde die Erklärung am 31. Mai 1934 in Barmen. Der erste Entwurf aber entstand als „Frankfurter Konkordie“ am 15. und 16. Mai 1934 im ehemaligen Hotel „Baseler Hof“ am Wiesenhüttenplatz 25 im Bahnhofsviertel.
Auf Initiative des Nieder-Rodener Pfarrers Gerd Schröder-Lenz und durchgeführt vom Evangelischen Stadtdekanat Frankfurt und Offenbach sowie der Evangelischen Akademie soll am Portal des ehemaligen Baseler Hofs am Mittwoch, 22. Mai, um 17 Uhr eine Tafel enthüllt werden, die an das Geschehen vor 90 Jahren und seine Bedeutung für uns heute erinnert. Um 19 Uhr wird eine Veranstaltung der Evangelischen Akademie auf dem Römerberg die Bedeutung der Barmer Erklärung für die heutige Situation beleuchten.
Zum Nachlesen
Wer sein Wissen darüber noch vertiefen will, findet die Barmer Theologische Erklärung im Wortlaut im Evangelischen Gesangbuch unter der Nummer 810 oder im Internet, zum Beispiel auf www.ekd.de.